Ich habe es mir eigentlich geschworen: Bäume bastele ich keine selbst. Das ist mir
viel zu fieselig und überhaupt... Aber dann habe ich mir “Almost Real” gekauft, ein wunderschöner Bildband
über die Anlage von Josef Brandl und ich war begeistert. Die Modelle sind kaum vom Original zu unterscheiden.
Nun gut, einen Baum kann ich ja bauen, sagte ich mir, denn dann weiß ich wenigstens von was ich rede.
Was dabei rauskam: Ein Kreuzung eines mittelschwäbischen Mostapfelbaum und einem nordamerikanischen
Mammutbaum mit einem leichten Einschlag deutscher Eiche.
Verzwirbeln, verdrillen, vertütteln, ...
Der erste Schritt: Man nehme Blumendraht und verzwirble die Stücke sehr eng miteinander. So dass ein
fester Stamm entsteht. Die Enden, die oben noch rausgucken, die biege man so, dass sie astähnlich aussehen.
Vorsicht: Wenn Sie zu feinen Draht nehmen, können die Spitzen schmerzhaft in die Fingerkuppen pieken.
Klebeband als Rinde
Den nun korkenzieherähnlich aussehenden Stamm wird mit Malerkrepp, also einem billigen Klebeband, umwickelt.
Auch die kleineren Äste werden damit beklebt. So sieht nach der Lackierung die Oberfläche eher nach Rinde
aus.
Ist der Baum so verpackt, bestreiche ich ihn mit reinem Weißleim und bestreue ihn mit gesiebtem Vogelsand.
So wird die Oberfläche etwas rauher und das sieht später aus, als wären es die tiefen Furchen in der Rinde
eines alten Baumes.
Rally-Lack für Obstbäume
Sobald der Sand fest klebt, wird der Baumrohling mit eine braunen Lackspray eingefärbt. Der Lack ist
wirklich sehr gut dafür geeignet, weil er gut haftet und ein guten Braun ergibt.
Jedes Blatt einzeln ankleben...
... würde Stunden dauern. Deshalb wird das Ganze mit einer Mischung aus Weißleim, Wasser und
Spülmittel fein eingenebelt. Eben so viel, dass die Äste mit Kleb benetzt sind, aber noch nicht tropfen.
Dann wird unterschiedliches Grünmaterial drüber gestreut, abgeklpft, gestreut, geklopft, bis der Baum grünt.
Zum Schluß wird alles mit Haarspray fixiert!