Mit den Holzstäben, die es in unterschiedlichen Querschnitten und Stärken im Baumarkt gibt, kann man die Höhenzüge prima "abstecken". Ich habe dabei Rundhölzer benutzt. Diese gibt es als Meterware und lassen sich leicht zusägen. Dort, wo später Häuser oder Flächen entstehen sollen, habe ich Sperrholzplatten eingeklebt, die auf je vier Rundholzfüßen zum Stehen kommen. Ich habe mir gleich 1qm Sperrholz gekauft und dort dann das benötigte Material herausgeschnitten.
Die ersten Schritt habe ich mit Aluminium Fliegengitter gemacht. Doch das Zuschneiden des Materials zerstörte mir sämtliches Werkzeug (Schere, Messer und Seitenschneider), so dass ich auf Kaninchendraht ausgewichen bin. Zwar ist dieser großmaschiger, dafür aber leichter zu schneiden, zu biegen und zu befestigen.Tipp: Mit Heißkleber lässt er sich perfekt festkleben
Das Gesicht der Apothekerin werde ich nicht vergessen: "Sie können aber keinen Bruch selbst kurieren, das ist Ihnen bewußt?" - Heute schaut sie nicht mehr so ungläubig drein, wenn ich etwas derartiges bei ihr kaufe. Nun weiß Sie, dass ich die Gipsbinden bei ihr kaufe, weil sie im Spielwarenladen viel zu teuer sind.
Über die Gipsbinden habe ich noch nasses mit etwas Holzleim versehenes Klopapier gelegt. Das gibt dem Gelände zusätzliche Festigkeit und die Geländehaut wird etwas dicker, so dass man später auch noch etwas "abarbeiten" kann, falls notwendig.
Mit normalem Bastelgips (gibt es auch im Baumarkt) lässt es sich wunderbar arbeiten. Einfach das Pulver wie auf der Verpackung beschrieben anrühren, und dann die Oberfläche damit modellieren. Schnell und leicht kann es dann nach der kurzen Trocknungsphase nachbearbeitet werden.
Masche für Masche entsteht ein Gebirgszug
Zu empfehlen ist auf jeden Fall Kaninchen- oder Kückendraht der mit Kunststoff überzogen ist.
Denn bei der Bearbeitung mit nassen Werkstoffen kann ungeschützter Draht rosten und dann braun
durchscheinen. Davon abgesehen ist es angenehmer mit dem grünen Plastik-Draht zu arbeiten.
Nachdem mit Holzprofilen die ungefähren Höhenzüge abgesteckt sind, werden passende Stücke aus dem Gitter
geschnitten. Am besten eignet sich dafür ein Seitenschneider. Das Gitter wird mit Heißkleber und Nägeln an
den Profilen befestigt Diese Befestigung muss gut durchtrocknen, bevor das Drahtgebilde mit Gips belastet wird.
Klopapier und Gipsbinden
Der nächste Bauabschnitt wird nass: Jetzt wird das Gitter mit nassem Klopapier belegt, um so eine gute
Unterlage für die Gipsbinden zu geben. Drei Schichten reichen normalerweise aus. Doch auch hier ist
nicht das billigste Toilettenpapier auch das Beste: Drei bis vierlagig sollte es schon sein. Wenn
diese Schicht nach einem Tag trocken ist, kommen die Gipsbinden zum Einsatz. Diese habe ich mir
eigens in der Apotheke besorgt. Dort gibt es die Binden in drei unterschiedlichen Breiten: 6, 8 und 12 Zentimeter.
Ich entschied mich für die goldene Mitte. Ein Rolle mit 8 x 200 cm kostet dort 0,90 Euro. Für diesen Preis lässt
man sich auch gerne mehrmals von der Apothekerin darüber aufklären, dass man Armbrüche nicht selbst verarzten soll.
Über alles legt sich Gips
Sobald die letzte Gipsbinde liegt, erkennt man die Landschaft. Noch sieht alles aus wie schneebedeckt.
Doch damit ist Schluss, sobald mit gefärbtem Gips die Landschaft jetzt herausmodelliert wird. Auf den Bildern
ist schön zu sehen, wie dunkel der Gips ist, da er noch recht feucht und mit etwas Grau aus Wasserfarben vermengt wurde.
Von einem Mix mit Farbe und Weißleim rate ich ab. Denn der Weißleim macht den Gips sehr, sehr schwer und die
Geländehaut würde brüchig werden.
Mauern und Arkaden
Schon jetzt werden Mauern und Arkaden eingebaut. Denn sie lassen sich in diesem
Arbeitsschritt gut mit der umgebenden Landschaft verbinden.