Schon wärend der Planung am Computer oder Papier entsteht im Geiste des Erstellers schon die Landschaft, durch die der Zug fahren soll. Nun geht es im dritten Schritt daran, das Geistige Wirklichkeit werden zu lassen. Voraussetzung dafür ist, dass alle oder zumindest die meisten Häuser schon gebaut wurden. Ich persönlich habe wohl zur Hälfte auf fertige Häuser zurückgegriffen, die ich über E-Bay ersteigert hatte. Mit den gebauten Häusern geht es an das Stadtpuzzel. Wie kommen die Häuser gut zur Wirkung, welcher Baustil soll eine Straßenzeile aufweisen. Dabei spielt auch die Höhe eine gewichtige Rolle.
Brücken führen in die Stadt
Mit ausgedienten Schachteln werden die Höhenverhältnisse simuliert. Es ist daher immer gut, nicht
gleich nach dem vollendeten Werk eines Häuschens die Kartonage wegzuwerfen. Durch die Höhen und Tiefen
kann in der Stadt so mancher verwunschene Winkel nachgebaut werden. Ich habe immer wieder bei den Stellproben
ein paar Fotos zwischen den Häuserschluchten mit der Digitalkamera gemacht, um so zu sehen, wie die
Perspektive für die Preiserleins sein wird. Auch um zu verhindern, dass bei späteren Fotografien gleich
entdeckt wird, dass die Anlage nur zwei Quadratmeter groß ist. Tiefe und Weite - das war mein Anliegen.
Das Auge soll beim Betrachten der Fotos ein wenig in der Größe getäuscht werden.
Mit Styroporplatten aus dem Baumarkt wurden die Höhenstufungen schichtweise mit Ponal zusammengeklebt.
Dabei wird schon darauf geachtet, dass die Unterschiede eben dort wo später eine Straße oder ein Weg
hinführen soll, nicht zu steil ausfallen.
Strassenbau in Berlach
Die Häuse aufzustellen ist das Eine,
die Häuser aber auch für die Preiserleins zugänglich zumachen, das Andere. Straßen und Wege müssen geformt
werden. Im folgenden zeige ich kurz die Methode des Baus. Eigentlich ganz einfach - und dennoch gibt es die
eine oder andere Falle, in die man unbedarft reintapst. So habe ich für den Unterbau der Straßen Karton
verwendet. Aber nach der Bearbeitung mit feuchtem Gips, wellt sich dieser und die Straße gleicht einer
Berg und Talbahn. Daher mein Tipp: Dünnes Holz als Unterbau ist besser. Ich habe an einigen Stellen den
Karton wieder abgebaut und durch Holz ersetzt.
Unterbau
Die bisher aus Styropor getalteten Höhenunterschiede werden mit Kartonstreifen in der Breite der späteren Straße ausgeglichen. Die Pappstreifen habe ich mit etwas Holzleim fixiert. Hierbei kann es gerne Hohlräume geben, die später mt Mauerstücken und Grasmatten kaschiert werden.
Schleifen und Schmirgeln
Nachdem über alles wie immer Gips gelegt wurde, konnte nach einem Tag Trocknungszeit mit feinem
Schmirgelpapier die Oberfläche plan geschliffen werden. Dabei fällt viel Staub an, der direkt abgesaugt
werden muss, da sich sonst eine Art “Schnee” über bereits ausgestaltete Modellbereiche legt. Decken Sie unbedingt
die Gleise ab, da der Gips die Stromführung über die Schienen behindert.
Die Bearbeitung des weißen Untergrundes ist recht einfach: Mit herkömmlichen Wasserfarben wird jetzt
grundiert. Im weiteren Schritt können nun Grasmatten, Flocken und Büsche aufgebracht werden.
Ich klebe alles mit Weißleim fest, da dieser transparent austrocknet.
Sonderfall: Feldweg
Immer wieder höre ich auf Messen oder lese im Internet die Frage: "Wie mache ich einen Feldweg?". Eigentlich ist das ganz einfach.
Auch hier greife ich auf einen alten Trick meines Vaters zurück. Ich beklebe die Grundfläche mit einer Rasen- oder Wiesefolie.
Sobald diese getrocknet ist, nehme ich den Finger, benetze ihn mit Wasser und rubbele dann den Weg frei. Durch das Wasser löst sich der
Klebstoff, der die Fasern des Rasens festhält und so habe ich eine Furche, die eben so breit ist wie ein Feldweg.
Diesen färbe ich dann dunkelbraun oder ocker ein, je nach dem ob er nass oder trocken sein soll. Die Grasnarbe zwischen den
Reifenspuren, schneide ich fein aus einer Grasmatte heraus und klebe ihn mittig. Fertig! Sieht doch gut aus, oder?