Es gibt die unterschiedlichsten Gleissysteme für den Maßstab 1:160. Ich habe mich für das Fleischmann Piccolo System entschieden. Folgende Fakten sprachen dafür: bereits geschottert, Nahe am Vorbild, schnell und leicht zu verlegen, Preis, Nachschub vom örtlichen Händler garantiert.
Das Fleischmann Piccolo Gleis hat auch den großen Vorteil, dass Anschlüsse direkt an den Verbindungsschuh gelötet werden können. So kann egal wo auf der Strecke Strom eingespeist und somit die Fahreigenschaften verbessert werden.
Ein besonderes Fehlerpotenzial liegt in der Verbindung der Gleisstücke und gleichzeitiger Auffahrt. So ist es zu vermeiden, eine Auffahrt just an dem Punkt zu beginnen, an dem zwei Schienenteile aufeinander treffen. Ansonsten gibt es einen Schienenknick, der später zu Entgleisungen führt (siehe Haupttext links).
Schotter ist nicht gleich Schotter - das wird einem als Neueinsteiger in die Modellbahn schnell klar. So ist es abhängig davon, wo die Landschaft, die nachgestaltet wird, eigentlich spielt. Es macht einen riesen Unterschied, ob die Gleisanlagen in Thüringen oder auf der Schwäbischen Alb geschottert wurden. Einen wunderbaren Überblick gibt hier der Conrad Modellbahnkatalog. Ich habe mich für Granitschotter entschieden, wie er auf der Alb benutzt wird.
Planung ist alles - alles ist Planung
... doch die Realität lehrt einen oft etwas anderes. So ist es mehr als ratsam die Gleise nicht blind
nach Plan einfach gleich auf die Platte aufzuleimen oder zu nageln. Ich habe die Schienen zunächst
einfach auf die Platte gelegt: Als erstes die erste Ebene (Ebene 0), also alles was direkt auf dem Tisch
zum Liegen kommt. So hat sich schnell herausgestellt, dass hier und dort doch noch ein anderes Schienenstück
eingebaut werden musste. Sehr hilfreich sind dabei die Fleischmann Scheinenstücke, die in der Länge varaiabel
einsetzbar sind.
Strom ans Gleis
Ich habe nur ein einziges Anschlußgleis von der Stange verwendet. Alle Isolationsstellen und Zwischenstromanschlüsse
habe ich direkt an den Gleisschuh angelötet. Einfacher geht es kaum und die Verbindungen sitzen fest und perfekt.
Schnurgerade sollten die Gleise sein
Ich liebe Paradestrecken und somit habe ich im Vordergrund meiner
Anlage die gesamte Länge ausgenutzt und 1,90 Meter gerade Schienen verlegt. Nur muss darauf geachtet werden,
dass durch das Verlegen der einzelnen Gleisstücke keine Knicke und "Wedler" passieren. Ein Blick entlang
der Profile, quasi aus der Frosch oder besser "Preiserlein"*-Perspektive, lassen Mankos erkennen.
Hinauf auf den Berg oder Die Sache mit dem Knick
Nichts ist langweiliger, als einen Zug auf einer Ebene fahren zu lassen. Brücken, Täler, Bäche und Schluchten
machen das Flair auf einer Minilandschaft aus. Und so soll eine Museumsbahn den Weg hinauf zur alten Burg finden,
die weit über Berlach a.H. thront.
Wie ich es in der einschlägigen Literatur immer wieder gelesen habe ist es dabei sehr wichtig, die Steigung nicht zu steil
zu planen und beim Anstieg auf ein mögliches Abknicken der Schienen zu achten.
Trotz eines wachen Auges sind mir jedoch die Knicke nicht erspart geblieben.
Schlag für Schlag dem Knick an den Kragen...
Erst nachdem ich alles verlegt hatte und die ersten
Probefahrten mit einem D-Zug-Wagen unternahm, wunderte es mich, warum die Drehgestelle immer aus den Schienen
flogen. Die Großaufnahme macht es deutlich (siehe rechts): Ein Schienenknick.
Nach dem ersten Schock, dass niemals lange Wägen hinauf auf den Berg fahren könnten, konnte ich den Fehler
beheben. Da der Unterbau zum großen Teil aus Wellkarton bestand konnte ich mit viel Watte und Schaumstoff
auf den Gleisen, die Erhebung mit einem Hämmerchen glattbügeln. Ein ICE schafft die zwar den Knick immer
noch nicht, aber dafür die 60er Silberlinge.
Schotter für ein festes Gleisbett
Auch wenn die Gleise von Fleischmann schon über ein Schotterbett verfügen, so habe ich mich doch entschlossen
durch realen Schotter eine besondere Wirkung zu erziehlen. Zugegeben: Vor dem Einschottern habe ich Respekt,
besonders weil ich schon einschlägige Erfahrungen gemacht habe. Bei meiner ersten Modellbahn, die ich im Alter
von 14 Jahren auf dem Speicher errichtet hatte, war die Methode, die einzelnen Körnchen auf der Grundlage zu
befestigen nicht ausgereift. So waren die Steinchen überall zu finden, nur nicht da, wo sie eigentlich hingehörten.
Für die Spur N wollte ich es nach Anleitung richtig machen:
Wasserfarben als Grundierung
Als erstes wurde der Grund mit Wasserfarben eingefärbt. So dass es bei eventuellen Löchern der Gips
nicht weiß durchscheint. Dabei ist allerdings darauf zu achten, dass der Auftrag nicht zu wässrig wird.
Denn sonst durchweicht der Untergrund und die Schienen könnten aus der "Fassung" geraten.
Entspanntes Wasser mit Weißleim
Damit der Klebstoff gute Fließeigenschaften erhält, wurde das Wasser mit einem Tropfen Spühlmittel
vermischt. Einziger Nebeneffekt: Der Schotter riecht leicht nach Apfel. Also darauf achten, dass man neutralen
Reiniger verwendet. Das Wasser wird dann mit der Mischung 2:1 (2 Teile Wasser, 1 Teil Holzleim) mit
Holzleim vermischt.
Leim, Schotter, Leim, Schotter und Wasser
Die erste Schicht ist Leim: Reiner Holzleim, der mit einem nassen Pinsel aufgetragen wird.
Dabei habe ich darauf geachtet, dass der Leim bis zum Gleisbettansatz der Schienen reicht.
Mit einem nassen Pinsel wird der Leim etwas verstrichen. Mit einem Löffel habe ich dann den feinen Schotter
aufrieseln lassen. Dann mit einem trockenen Borstenpinsel die Steinchen festdrücken. Jetzt den stark
verdünnten Weißleim auftropfen lassen und wieder mit dem Borstenpinsel festdrücken. Bleibt abzuwarten, wie gut
die Verklebung ist und ob es auch bei dieser Methode "freie Radikale" gibt, die sich auf der Bahn
selbständig machen.